< Wie ist der aktuelle Stand bei der Entwicklung von wissenschaftlichen
Nachweismethoden für die Anwendung von NGT-1?
Derzeit gibt es noch keine standardisierte Methode, die den Einsatz von NGT- in Pflanzen ohne Vorabinformationen zweifelsfrei nachweisen kann. Die Entwicklung von Nachweismethoden für Pflanzen, die mittels NGT erzeugt wurden, ist ein aktives Forschungsfeld. Aktuell laufen mehrere bedeutende Projekte:
- DETECTIVE-Projekt: Dieses vierjährige, EU-finanzierte Forschungsprojekt startete im Januar 2024. Ziel ist die Entwicklung, Validierung und Förderung innovativer Nachweismethoden für pflanzliche und tierische Erzeugnisse, die durch NGT wie Genome Editing und Cisgenese erzeugt wurden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist Teil des multidisziplinären Konsortiums und unterstützt die Validierung neuer Nachweismethoden.
- DARWIN-Projekt: Dieses EU-finanzierte Projekt zielt darauf ab, innovative Nachweisstrategien zu entwickeln, die analytische PCR-Methoden, Sequenzierungstechniken und digitale Lösungen integrieren. Es soll die Rückverfolgbarkeit von NGT-Produkten entlang der Lebensmittelkette sicherstellen.
- BMEL-gefördertes Forschungsprojekt: Seit Januar 2021 fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ein Projekt zur Entwicklung von Nachweis- und Identifizierungsverfahren für genomeditierte Pflanzen. Im Juli 2024 wurden Ergebnisse vorgestellt, die zeigen, dass der Nachweis von NGT-Pflanzen unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist und zuverlässige Tests entwickelt werden können. Die Machbarkeitsstudie zu Nachweis- und Identifizierungsverfahren für genomeditierte Pflanzen bestätigt, dass wissenschaftlich fundierte Nachweismethoden für genomeditierte Organismen machbar und in der Praxis umsetzbar sind, vorausgesetzt, die genetische Veränderung und Referenzsequenzen sind bekannt. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zeigen also, dass ohne Referenzsequenzen – also ohne Kenntnis der ursprünglichen und der veränderten genetischen Sequenzen – ein Nachweis von genomeditierter Veränderung nicht möglich ist. Diese Referenzsequenzen sind essenziell, um spezifische Mutationen von natürlichen Variationen zu unterscheiden und gezielte genetische Eingriffe durch Genome Editing zu identifizieren.